Rechtsextremismus kein Randphänomen
20 Prozent der deutschen Bevölkerung sind ausländerfeindlich und der Antisemitismus in der Bevölkerung wächst. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt eine Studie der Universität Leipzig im Auftrag der SPD nahen Friedrich-Ebert-Stiftung. Überraschender "Sieger" in Sachen Ausländerfeindlichkeit wurde Bayern, knapp gefolgt von Sachsen-Anhalt. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Schrecken des Nationalsozialismus gerade 60 Jahre zurück liegen. Man sollte doch meinen, dass der Mensch nicht so leicht vergisst. Anscheinend wird der Ausländerfeindlichkeit durch sozial Unzufriedenheit einmal mehr das Tor zu den Köpfen der Menschen geöffnet. Es ist viel leichter, seine eigenen Verfehlungen auf ethnische Minderheiten zu schieben, als sich selber den Schuh anzuziehen und darüber nachzudenken, was man besser machen könnte. Alarmierend ist ebenfalls die Tatsache, dass sich insbesondere Jugendliche in zunehmendem Maße der rechten Szene zugehörig fühlen. An dieser Stelle muss Politik ansetzen, das Übel muss an der Wurzel gepackt werden. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre ein NPD-Verbot, doch dazu fehlt es an der nötigen Courage seitens der Politik. Und so wird sich der Trend der zunehmenden Nazifizierung wohl auch in Zukunft fortsetzen. In nicht allzu ferner Zukunft wird die Jugendkultur wohl nur noch zwischen Bushido und Landser stattfinden.