Teil 1: Wie ein Ortsausgangsschild fast bis zum nächsten Dorf kam
Es ist schon lange her, doch ich erinnere mich noch sehr genau an diesen Abend.
Nach einer Feier mussten wir noch einen langen Fußweg zurücklegen, um endlich in unsere Betten zu kommen. Alle waren sehr müde und schlapp und wollten so schnell wie möglich vorankommen. Nur einer nicht: R.G. Dieser hatte sich scheinbar in den Kopf gesetzt, die Nacht noch richtig auszunutzen und so lange wie möglich auf den Beinen zu bleiben, vielleicht passiert ja noch etwas Aufregendes! Da das jedoch nicht abzusehen war, musste er sein Schicksal nun selbst in die Hand nehmen. Am Ortsausgang von Z. wollte er allen seine Bärenkräfte zeigen und riss mit aller Macht das Ortsausgangsschild aus dem Boden. Mit vor Stolz geschwellter Brust trug er dieses nun wie eine Trophäe die Landstraße nach A. hinauf. So weit so gut, denn dann passierte etwas, womit er nicht gerechnet hatte: er sah ein Auto, welches nur noch wenige Meter von ihm entfernt war. Aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen aktivierte er nochmals den Bären in sich und schleuderte das Schild so weit er konnte aufs Feld hinaus. Das Auto fuhr vorbei, R.G. atmete auf und alle anderen waren froh, dass er nun wieder ohne Anhängsel unterwegs war. Und während sie weiterliefen, stapfte R.G. geradewegs ins Feld, um "sein" Schild wiederzuholen. Geschultert trug er es nun wieder den Berg hinauf und rief laut "Ich tu das nur für dich!" oder auch "Ich mauer das Schild in eurer Einfahrt ein, da passt es besser hin!". Während alle anderen nun langsam unruhig wurden, weil das Lauftempo enorm reduziert wurde, bemerkte R.G. nun das nächste Auto, welches auf der Straße entlang fuhr. Und wieder warf er das Schild weit ins Feld hinein. Dieses Situation spielte sich in der Nacht noch etwa 4 mal ab und dann schwanden die Kräfte des R.G. Er musste sich geschlagen geben und dem Acker seine Trophäe überlassen.
Nach einigen Tagen schlug ich während des Frühstücks die Zeitung auf und traute meinen Augen nicht: "Vandalen stehlen Z's Ortsausgangsschild". Vandalen? Nein nein! Das war doch nur eine einzige Person! Und stehlen kann man das doch nicht nennen...vielleicht eher trainieren. Ja genau, trainieren, so ist das eher zu sehen. Nur war ich scheinbar die Einzige, die diese Ansicht hatte, denn schon hörte ich meinen Vater schimpfen, dass er das neue Schild mitbezahlen müsste und er gern mal wüsste, wer solche schändlichen Dinge tut, damit er ihnen mal "zeigen" könnte, was seine Sicht der Dinge ist. Ich versuchte meine Mimik zu beherrschen und bis heute hat keiner erfahren, wer die gefährlichen Vandalen sind, vor denen sich die Einwohner Z's noch einige Zeit später fürchteten...
Nach einer Feier mussten wir noch einen langen Fußweg zurücklegen, um endlich in unsere Betten zu kommen. Alle waren sehr müde und schlapp und wollten so schnell wie möglich vorankommen. Nur einer nicht: R.G. Dieser hatte sich scheinbar in den Kopf gesetzt, die Nacht noch richtig auszunutzen und so lange wie möglich auf den Beinen zu bleiben, vielleicht passiert ja noch etwas Aufregendes! Da das jedoch nicht abzusehen war, musste er sein Schicksal nun selbst in die Hand nehmen. Am Ortsausgang von Z. wollte er allen seine Bärenkräfte zeigen und riss mit aller Macht das Ortsausgangsschild aus dem Boden. Mit vor Stolz geschwellter Brust trug er dieses nun wie eine Trophäe die Landstraße nach A. hinauf. So weit so gut, denn dann passierte etwas, womit er nicht gerechnet hatte: er sah ein Auto, welches nur noch wenige Meter von ihm entfernt war. Aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen aktivierte er nochmals den Bären in sich und schleuderte das Schild so weit er konnte aufs Feld hinaus. Das Auto fuhr vorbei, R.G. atmete auf und alle anderen waren froh, dass er nun wieder ohne Anhängsel unterwegs war. Und während sie weiterliefen, stapfte R.G. geradewegs ins Feld, um "sein" Schild wiederzuholen. Geschultert trug er es nun wieder den Berg hinauf und rief laut "Ich tu das nur für dich!" oder auch "Ich mauer das Schild in eurer Einfahrt ein, da passt es besser hin!". Während alle anderen nun langsam unruhig wurden, weil das Lauftempo enorm reduziert wurde, bemerkte R.G. nun das nächste Auto, welches auf der Straße entlang fuhr. Und wieder warf er das Schild weit ins Feld hinein. Dieses Situation spielte sich in der Nacht noch etwa 4 mal ab und dann schwanden die Kräfte des R.G. Er musste sich geschlagen geben und dem Acker seine Trophäe überlassen.
Nach einigen Tagen schlug ich während des Frühstücks die Zeitung auf und traute meinen Augen nicht: "Vandalen stehlen Z's Ortsausgangsschild". Vandalen? Nein nein! Das war doch nur eine einzige Person! Und stehlen kann man das doch nicht nennen...vielleicht eher trainieren. Ja genau, trainieren, so ist das eher zu sehen. Nur war ich scheinbar die Einzige, die diese Ansicht hatte, denn schon hörte ich meinen Vater schimpfen, dass er das neue Schild mitbezahlen müsste und er gern mal wüsste, wer solche schändlichen Dinge tut, damit er ihnen mal "zeigen" könnte, was seine Sicht der Dinge ist. Ich versuchte meine Mimik zu beherrschen und bis heute hat keiner erfahren, wer die gefährlichen Vandalen sind, vor denen sich die Einwohner Z's noch einige Zeit später fürchteten...