Aufgefallen 29/12/2008

Veröffentlicht auf von Roadrunner

Die Russen scheinen ihren Diktator immer noch innig zu lieben. Wie sonst ist die Wahl Josef Stalins zum drittbeliebtesten Russen aller Zeiten gewählt worden. Auf dem ersten Platz landete Fürst Alexander Newski ein russischer Nationalheld aus dem 13.Jhd. mit gerade mal 5000 Stimmen vor Stalin. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Pjotr Stolypin den zweiten Platz belegte.

Roadrunner meint: Ich verstehe die Wahl ganz gut. Immerhin haben 64 Prozent der Russen Putin "gewählt".

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T
Ach so, wünsche dir einen guten Übergang ins Krisenjahr 09;-)
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R
<br /> Ich wünsche dir auch einen feucht fröhlichen Jahreswechsel!<br /> <br /> <br />
T
Natürlich wissen die von seinen Taten, doch anscheinend hat das nur tertiäre Bedeutung. Der Mensch ist und bleibt halt ein dummes Wesen, was gerne andere vergöttert und anhimmelt. Man sehnt sich immer nach einer starken Hand, um geführt zu werden. Der Tod des Individualismus.
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R
<br /> Das ist meiner Meinung nach nicht wünschenswert, aber nur natürlich! Es ist doch viel einfacher jemandem nach zu laufen, als seine eigenen Birne zu nutzen....<br /> <br /> <br />
T
Man darf nicht vergessen, dass Stalin 30-60 Mio Menschen (die Experten streiten darüber) auf dem Gewissen hat. Dieser Genozid ist nur mit dem von Hitler & Mao zu vergleichen. Es spielt also keine Rolle, ob er charismatisch war oder nicht. Heute weiß man, dass diese Leute Massenmörder waren. <br /> <br /> Diese Wahl zeigt nur, dass viele Menschen anscheinend keine Demokratie anstreben bzw. wollen. Aber was man nicht kennt, kann man auch nicht vermissen. Ein guter Freund von mir war vier Jahre lang ( 1999-2003) als Journalist in Moskau tätig. Sein Fazit: Die meisten Russen fühlen sich nur unter der Knute wohl. So lange man ausreichend zu essen hat, ist es völlig egal, welches Regime gerade an der Macht ist. Und genau diesen Zustand nutzten Menschen wie Putin gnadenlos aus. PS: Es gab bisher nch nie eine Demokratie in Russland. Man kann eher von einer modernen Diktatur sprechen, die dem Volk einige Vergünstigungen zuspricht. Gorbatschow und Jelzin wollten sie zwar einführen, doch gab das Volk ihnen (leider) keine Zeit. Traurig nur, dass der Nimbus dieses Mannes - Gorbi - in Russland so gut wie nichts mehr wert ist.
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R
<br /> Es gab noch keine Demokratie. Sie war aber am wachsen und ist jetzt am verkümmern, um bei der Pflanzenanalogie zu bleiben. Aber du hast recht, die meisten Menschen sind glücklich solange ihre<br /> archaischsten Triebe befriedeigt sind und das sind nun mal Essen und Dach überm Kopf. Was das betrifft würde ich nicht denken, dass es nur bei den Russen so ist. Das trifft meiner Meinung nach auf<br /> die gesamte Menschheit zu. Trotzdem ist nicht zu leugnen das Stalin ein Massenmörder war und selbst wenn die Russen auf Diktatur stehen, würden sie ihn trotzdem auf Platz 3 wählen, wenn sie von<br /> seinen Gräueltaten wüssten?<br /> <br /> <br />
M
Wer auch nur annähernd weiß, wie das Leben für das Volk unter dem Zaren war, für den ist klar, dass für die Russen Stalin - der als junger Mann außerdem noch unverschämt gut aussah - der Befreier war und bleibt. Daran ändert auch sein diktatorisches Verhalten nichts.<br /> <br /> So arm wie "vor Stalin" sind die Russen nie wieder geworden.<br /> Und dass man vom 13. Jahrhundert nicht auf Knopfdruck einen Salto in eine Demokratie der Neuzeit machen kann, noch dazu mit einem Vielvölkerstaat, kann man weder von Russland noch von China erwarten.
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R
<br /> Zweifelsohne war Stalin ein charismatischer Mensch, aber das war Hitler auch. Hitler hat Deutschland mit der Umstellung auf Kriegswirtschaft auch aus der Krise geführt. Und trotzdem wäre eine<br /> solche Wahl in Deutschland undenkbar. Ich weiß, dass wir unser deutsches Selbstverständnis nicht auf andere Völker anwenden dürfen. Dennoch lässt die Wahl Stalins auf Platz drei nur einen Schluss<br /> zu in Russland wurden die Arbeitslager in Sibirien nie wirklich aufgearbeitet.<br /> Stimmt, Demokratie muss langsam wachsen. Das Problem in Russland ist ja ein völlig anderes. Die Demokratie ist dort nämlich wieder am eingehen.<br /> Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass es in China über kurz oder lang zu einem demokratischen Wandel kommen wird. Der durch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise noch beschleunigt wird.<br /> <br /> <br />