Pharma Mogul Adolf Merckle verzockt eine Milliarde Euro
Als ich eben ein wenig bei Google-News gestöbert habe, wären mir beinahe die Tränen gekommen. Der Pharma Mogul Adolf Merckle muss mit einem Bankenkonsortium über Notstandskredite verhandeln, weil er bis zu einer Milliarde Euro durch die Kursexplosion der VW-Aktie Ende Oktober verlor. Merckle, einer der reichsten Männer Deutschlands, wettete auf fallende Kurse. Doch die Aktie schoss unaufhörlich in die Höhe. Jetzt denkt die Merckle-Gruppe über einen Verkauf des Pharmariesen Ratiopharm nach, um die Schieflage auszugleichen. Interessenten gibt es genug. So sollen die israelische Teva-Gruppe und der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis bereit sein, 5,4 Milliarden Euro für Ratiopharm zu zahlen. Ein Verkauf würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem massiven Abbau der 5400 Arbeitsplätze des Konzerns führen. Und so sind am Ende einmal mehr die Arbeitnehmer die Gelackmeierten, die um ihre Jobs fürchten müssen. Warum Adolf Merckle nicht mit seinem auf 7,3 Milliarden Euro geschätzten Privatvermögen für den Schaden aufkommt, wird sein Geheimnis bleiben. Wenn gar nichts mehr hilft, kann er sich ja noch an die Bundesregierung wenden, der Steuerzahler wird es schon richten. Oder er fragt gleich bei RTL an, ob die einen Spendenmarathon für ihn veranstallten. Irgendwie bin ich noch immer den Tränen nah...
Nachtrag: 18/11/2008 Wie ich eben lesen musste, möchte unser feiner Herr Merckle nun eine Bürgschaft des Landes Baden-Würtemberg. Und ich bin schon wieder zu Tränen gerührt...